© 2010 - Jürgen Stahl

Das Glockengeläut

Die Namen und die Bedeutung der einzelnen Glocken

Rechts oben, die kleinste Glocke, ist die Taufglocke. Sie hat den Ton es, hat einen Durchmesser von 70,6 cm und wiegt ca. 208 kg. Gegossen wurde sie 1977 von der Firma Bachert in Bad Friedrichshall; gestiftet von der Familie Karl Haas. Die Inschrift lautet: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein(Jesaja 43,1). Die Taufglocke läutet alleine, wenn im Gottesdienst eine Taufhandlung vollzogen wird und wenn alle Glocken zusammen läuten.

Taufglocke
Taufglocke

Oben links die Zeichen- oder Schiedglocke. Sie hat den Ton c und wiegt ca. 276 kg, bei einem Durchmesser von 77 cm. Gegossen wurde sie 1950 von Hans Kurz, Stuttgart. Die Inschrift lautet: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Geläutet wird diese Glocke vormittags 9.00 Uhr bei Bekanntwerden eines Todesfalles in der Gemeinde, das Schiedläuten. Als Zeichenglocke läutet sie eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes.

Zeichen- / Schiedsglocke
Zeichen- / Schiedsglocke

Links unten befindet sich die Kreuzglocke. Sie hat den Ton b und wiegt ca. 380 kg. Sie hat einen Durchmesser von 89 cm. Gegossen wurde sie 1948 von Hans Kurz aus den Resten der einzigen Glocke, die vom ursprünglichen Fünfergeläut nach dem zweiten Weltkrieg noch übrig war. Vier der fünf Glocken wurden vom Turm geholt, um daraus Kanonen zu gießen. Die hier verbliebene Glocke war als Feuerglocke eingesetzt und bekam vermutlich durch sehr häufiges und vielleicht auch unsachgemäßes Läuten einen Sprung. Die Inschriften lauten am oberen Glockenrand: Auf daß sie alle eins seien. Unten auf dem Schlagrand steht: In ehrendem Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermißten Söhne der Gemeinde Güglingen. Diese Glocke läutet täglich zweimal. Um 11.00 Uhr: Die Stunde der einbrechenden Finsternis (Matt.27,45)(6.-9. Stunde) und um 15.00 Uhr: Die Todesstunde Jesu (Matt.27,46.50). 

 

Kreuzglocke
Kreuzglocke

Unten rechts ist die Betglocke, gegossen 1958 von der Firma Bachert Heilbronn, mit dem Ton g und einem Gewicht von ca. 700 kg. Sie hat einen Durchmesser von 108 cm. Ihre Inschrift lautet: Zur Ehre Gottes läute ich. Sie läutet ebenfalls zweimal täglich und zwar um 12.00 Uhr und zum Abend- oder Betläuten, das sich, je nach Jahreszeit zwischen 17.30 Uhr im Winter und 21.00 Uhr im Sommer verschiebt. Sie läutet beim Vaterunser im Gottesdienst.

 

Betglocke
Betglocke

In der Mitte nun die größte Glocke des Geläutes: die Dominika. Sie wurde gestiftet von den Familien Weber und Grotz, gegossen 1977 von der Firma Bachert in Bad Friedrichshall mit dem Ton es, einem Gewicht von ca. 1.404 kg und einem Durchmesser von 138 cm. Die Inschrift lautet: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Dominika heißt: Dem Tag des Herrn zugeordnet. Sie wird geläutet eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst und natürlich wenn alle Glocken zusammen läuten. Sie schweigt bei Beerdigungen.

 

Dominika
Dominika

Wann welche Glocke zu läuten ist, wurde vom Kirchengemeinderat in einer Läuteordnung festgelegt.



 

 

 

 

 

 

 

 

 


Der Aufbau einer Glocke

altes Uhrwerk
altes Uhrwerk

Ganz oben die Krone, an der die Glocke aufgehängt ist. Der größte Teil der Glocke ist der Glockenkörper, der als Klangkörper ganz wichtig ist. Der untere, verdickte und nach außen geschwungene Teil ist der Schlagring. Auf ihn trifft von innen der Klöppel beim Läuten der Glocke und von außen der Hammer des Schlagwerkes beim Stundenschlag. Der Viertelstundenschlag geschieht mit der Zeichen-/Schiedglocke und mit der Kreuzglocke.

 

 

Links über dem Treppenaufgang ist der Schlagmotor mit den Kurvenscheiben zu sehen, mit denen die Hämmer angehoben werden und dann auf den Schlagring der Glocke fallen. Durch die versetzt angeordneten Kurvenscheiben fallen die Hämmer zeitverzögert und es entsteht der Ding-Dong-Schlag.

 

 

Der Stundenschlag wird zuerst mit der Betglocke und dann mit der Dominika ausgeführt.

 

 

Über der Glockenstube befinden sich die Zeigermotoren, hinter jedem Ziffernblatt einer, der von der funkgesteuerten Hauptuhr, die sich unten im Mesnerraum befindet, die Impulse zum Weitertransport der Zeiger bekommen.

 

 

 

Klöppel
Klöppel